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Schifahren in Tirol

Aktualisiert: 25. März

Nun ja, zu meiner Schulzeit übte ich das noch häufig aus, sogar in einem Skiclub, mit dem ich nach Südtirol zur Plose fuhr, und zwar in einem Bus ohne WC, und mich drückte die Blase gewaltig …. naja, sowas bleibt einem schon in Erinnerung… abgesehen von den Schulskikursen, die ich gesondert beschrieben habe.



Meist ging ich mit meinem Vater Skifahren, in die nähere Umgebung oder Langlaufen am Seefelder Plateau.

Witzig war meine damalige Freundin, die ich mitschleifte, und die sich in seltsamem Passgang auf den schmalen Brettern fortbewegte. Auch das noch sehr erinnerlich…weil so untalentiert konnte kaum jemand sein.


Was ICH absolut nicht konnte: Schlepplift-Fahren. Regelmäßig landeten mein Vater und ich neben der Spur im Schnee, weil ich mich arg mit meinen Skiern gegen seine lehnte, was fatale Folgen hat. Man verliert das Gleichgewicht, und schon verabschiedet man sich vom Bügel.


Andererseits war es noch weniger gemütlich, bibbernd auf dem Sessellift zu sitzen und eingeschneit zu werden, bis man oben ankam, trotz wohlgemeinter Decke über den Knien. Und der scharfe Wind, der einem entgegenblies, sobald man ausstieg, war auch nicht von schlechten Eltern.

Die Ski hatten damals Fangriemen, auf dass sie sich im Falle eines Sturzes nicht selbständig machen konnten, aber so manch einem den Knöchel verdrehte.


Was, um Himmels willen, besingt Wolfgang Ambros so inbrünstig, dass es fast zu einer österreichischen Hymne wurde? Ich stelle mir Freiheit anders vor, als Buckelpisten mit elegantem oder weniger elegantem, damals modernem Jet-Schwung zu bewältigen, von taillierten Skiern keine Rede, und lang waren die Dinger auch noch. In den Skischuhen fror man sich die Zehen ab, bevor man noch zum Lift kam und sich dort in eine lange Schlange einreihte, die einem rücksichtslos auf die Brettln stieg, mit einer baumelnden Tageskarte um den Hals.


Zu Mittag kehrte man zünftig ein, zu Würstln mit Sauerkraut und Tee, was wiederum die Blase beschäftigte. Die Prozedur, ein Klo zu finden, war so beschwerlich, dass man sogar manchmal darauf verzichtete. Es stank wie in allen öffentlichen WCs, hinsetzen ging sowieso nicht. Das war grauslich.

Am Ende des Tages war ich geschafft und wartete nur mehr auf ein heißes Bad. Aber als echter Tiroler ging man eben skifahren, sonst wurde man schräg angeschaut. Ich habe es nach der Schulzeit aufgegeben, die schönen orange-roten Ski landeten im Keller und später im Sperrmüll.


Ich wich aufs Rodeln und Eislaufen aus, aber auch das war fad. Ich war samt Kufen so groß, dass manch einer blöd witzelte, wenn ich mit meiner ebenso großen Nachbarstochter an ihnen vorbeischlurfte. Leider waren ihr damaliger Freund und ihr Bruder ebenso mit ziemlicher Länge geschlagen, dass wir vier ein anscheinend fabelhaft lächerliches Quartett abgaben, (“wo haben sie denn DIE ausgelassen?” war noch die harmloseste Bemerkung).

Rodeln war anstrengend (das Hinaufwandern auf teils eisigen Pisten) und damals ohne Helm auch nicht ungefährlich. Man trug überhaupt keine Helme, auch nicht beim Skifahren oder Reiten oder Radfahren. Das tat ich übrigens eine Weile auch, das ist aber ein anderes Kapitel und fällt in die Rubrik Sommersport.


Als echter Tiroler ging man nämlich in die Berge wandern oder klettern. Aber ich bezeichnete mich nie als echten Tiroler. Aber, wie gesagt, das ist ein anderes Kapitel.

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Kontakt: Lady Aislinn

email: LadyAislinn@women-at-work.org

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