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Die Schwedenbomben-Semmel

Aktualisiert: 11. Apr.

Mads Mikkelsen in HANNIBAL
Mads Mikkelsen in HANNIBAL

.....scheint momentan und seit einiger Zeit als kulinarischer Tipp wieder in den sozialen Medien auf, ist aber genau genommen ein alter Hut aus den 70- und 80er Jahren. Warum ich das weiß? Ich und meistens meine damalige Schulbank-Kollegin auch haben während der Gymnasialzeit auf dem Weg Bus-Schule regemäßig Einkehr bei einem kleinen Greißler gehalten und genau diese verlangt, aber mit Kokos-Streuseln bitte... Es hab einen herzhaften Knacks, wenn die Verkäuferin die Semmel über der Bombe zerdrückte und verursachte wohlige Schauer beim Gedanken an dessen Verzehr. Gut, man könnte einwerfen, ein bisschen Nutella hätte es auch getan (nein, ich werde nicht für Werbung bezahlt!), aber damals war es eben in vieler Munde und Mode, ging schnell und ohne Kleckern.

Ich sehe es noch vor meinem inneren Auge, das empörte Aufschreien der Elternschaft: So ein ungesunder Pausensnack aber auch! Viele Mamis und Papis waren damals schon grün angehaucht, aber meine und auch die von meiner Freundin nicht, zumindest offiziell.


Als Tarnung und zur Beschwichtigung (auch der Lehrerschaft, wenn sie im Pausenhof umheräugte) wurde dann noch ein Apfel oder eine Banane verzehrt, die Muttern in der Pausendose verstaut hatte, aber damals aß man (ich) zu Mittag auch Sauerkraut mit Schlagobers oder Reis mit Ketchup, oder eben die zerquetschte Schwedenbombe in der 10-Uhr Pause.

Trennkost war uns damals nicht bekannt und bestand im Wesentlichen darin, wer den grünen Teil des Twinnis bekam, von Kalorienzählen war ich sowieso weit entfernt, weil meine Mutter froh war, wenn ich überhaupt etwas aß. Ich war bekennende Hopfenstange, und meine Mutter schmuggelte kein Gemüse in Form von Herzis oder lustige Obststückchen in die Dose (nein, es war doch eher ein Sackerl, und das auch noch aus Plastik!).

Oft wurde die Semmel schon heimlich während der Schulstunden verzehrt, wenn der Lehrkörper außer Sichtweite war, und kein Smartphone bimmelte, ob man auch seine gesunden Snacks in Form von Multivitamin-Weckerln wohl nicht weiter verschenke (so wie man/ich es als Kind gern mit den Kakao-gefüllten Doppelkeksen tat: die Schokolade ablecken und das leere Keks weitergeben). Vollkornbrote schmeckten damals nach Sand und wurden zum Ärger und manchmal auch Sorge der Erwachsenen häufig zurück gebracht.

Intervallfasten übte ich freiwillig aus, weil ich froh war, einen Tag lang nichts essen zu müssen.


Die Sucht nach Schwedenbomben habe ich mir bis zum heutigen Tag erhalten, nur lutsche ich zuerst das fluffige Innere (natürlich von den Kokosversion) aus der Hülle und verzehre dann das knackige Äußere. Ohne Semmel, dafür zwei oder drei auf einmal. Aus Nostalgie, und weil es mir schmeckt. Das mit den Kalorien ist eine andere Sache....


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Kontakt: Lady Aislinn

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