Fernseh-Helden, Teil 2
- Lady Aislinn
- 22. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Apr.
King of Queens, Two and a half Men, Dancing Stars, Hannibal und Das Traumschiff

In Ermangelung besserer Serien-Angebote sehe ich mir zum gefühlt 10.x die Abenteuer von Charlie, Alan und Jake Harper auf meinem Lieblingssender an. Inzwischen kann ich die Dialoge fast synchron wiedergeben und erfreue mich nach wie vor an der etwas fiesen und recht zynischen Art des Hauptdarstellers. Denn: wer möchte nicht einmal seinem Gegenüber skrupellos ins Gesicht schleudern: "Ich will ja nicht unhöflich sein, aber sie gehen mir auf den Geist", und niemand hebt dabei so arrogant die Augenbrauen! Wenn sein entnervter Blick töten könnte, wären seine Mutter und viele in seiner Umgebung schon Kompostis ! Was sonst noch auffällt: Der arme Alan versinkt hingegen in unfreiwilliger Komik. Oder er erleidet sonstige Unfälle, die ihn in die Notaufnahme führen. Die dicke Berta kontert kokett, denn sie ist auch nicht auf den Mund gefallen. Jake muss in fast jeder Einstellung essen und/oder ebenso freche Sprüche von sich geben, die einem Normalsterblichen wohl erst zu spät einfallen, wenn überhaupt. Insofern ist die Serie eine beschwingte Schulung in Sachen verbaler Seitenhiebe bei familiären Zwistigkeiten. Na gut, er übertreibt es ein wenig mit den Frauen und den Flaschen, der liebe Onkel Charlie.
Aber nicht so krass wie Mads Mikkelsen in der Serie "Hannibal". Seinen nervigen Chef verwursten? Ganz einfach! Unhöfliche Mitmenschen auf dem Tablett drapieren und servieren? Und das alles noch sehr kunstgerecht! Hier wird blühende Phantasie mediale Wirklichkeit. Nein, ich bin nicht geistesgestört, aber vielleicht andere, die es nicht merken. Ich sage nur: Hannibal ist eine Kultserie geworden.
Ich denke auch, King of Queens ist auch so eine Serie, die süchtig macht. Diesmal schwingt Carry die frechen Worte und ist nie um eine Antwort verlegen. Muss man sich abschauen und merken! Das i-Tüpfelchen: der Senior-Grantler Arthur.
Eigentlich komme ich ja jetzt in ein Alter, wo man sich freiwillig Das Traumschiff oder Dancing Stars reinzieht, und das ist manchmal schon etwas bedenklich. Bei den tanzenden Sternchen versteh ich es ja noch, denn die werden nach ihrer Nummer dem gestrengen Herrn Balázs Ekker vorgeführt, erhalten wie in der Schule ihre Noten und werden auch schon mal runtergemacht. Da lauert doch die böse, böse Schadenfreude im Hinterkopf: haben sie auch genug gelernt und geübt? Schließlich lassen sie die Tänzer:innen noch so lange zappeln wie bei einer Mathematik-Schularbeit-Heft-Rückgabe, bis sie auch weichgeklopft und tränenüberstömt ihren Sieg begießen können. Wenn das nicht ein Garant für Bestquoten ist!
Bei den seichten Stories im Traumschiff mit seinem tätowierten Captain nicht einzuschlafen, ist schon eine Leistung für sich, vor allem, wenn die Serie am Neujahrstag ausgestrahlt wird, dem Garant für hängende Augenlider und Tränensäcke. . gähn.. also schippert man abends gemächlich in den vorgezogenen und nachholbedürftigen Schlaf am Sofa.
Ab welchem Alter ist man schon senil, wenn der Bergdoktor auf dem Lieblings-Programm steht? Ist wie beim Klassentreffen, man erkennt ihn wieder und ist erstaunt: Jünger ist er auch nicht geworden, wenigstens....