Excursus Nr. 19: Nach der Schule
- Lady Aislinn
- 10. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. März

"Der Schlüssel zum Erfolg (?)"
“maturieren, studieren, promovieren, dozieren, emeritieren”und zwar sub auspiciis….
Die „Promotion Sub auspiciis" ist eine besondere Auszeichnung. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Auszeichnung unter dem Schutz".
Was ist die „Promotion Sub auspiciis"?
Manche Studierenden haben in ihrer Studienzeit besonders tolle Leistungen gebracht. Sie haben zum Beispiel sehr gute Noten geschrieben und das Studium in einer sehr kurzen Zeit abgeschlossen. Wenn sie von der Universität dann einen Doktortitel verliehen bekommen, kann das in einer besonderen Art geschehen. Und zwar unter den Auspizien des Bundespräsidenten. Das bedeutet, dass der Bundespräsident seine Zustimmung und Anerkennung für die außergewöhnlichen Studienleistungen gibt. Das ist eine besondere Ehre. Diese Art der Auszeichnung heißt mit vollem Namen: “Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae”.
Folgende Voraussetzungen müssen für diese Auszeichnung erfüllt werden:
Alle Oberstufenklassen müssen mit Auszeichnung absolviert sein
Sämtliche Prüfungsleistungen an der Universität müssen mit „sehr gut“ beurteilt sein
Sämtliche Rigorosen sowie die Dissertation müssen mit „sehr gut“ beurteilt sein
Die Studiendauer muss der Regelstudienzeit entsprechenTadellose Lebensführung in und außerhalb der Universität quelle/quelle1
wow… das klingt schon mal recht hart. Da ich nie Gefahr lief, alle Oberstufenklassen als Vorzugsschüler zu absolvieren, waren die Zeugnisse auf der Uni eh relativ wurscht. Wer fragte später noch, ob man das Proseminar über Albrecht Dürer mit Sehr gut bestanden hat? Oder wie der Ausflug nach Florenz von statten ging? War man da überhaupt? Warum blieb so gar nichts hängen vom Mittelhochdeutschen? Warum gefiel dem Dozenten meine erste Abhandlung über Stefan Zweig nicht so recht? Hatte man Vorteile, wenn später das hart erkämpfte Diplom an der Wand hing (oder man es irgendwo in einer Schublade verschwinden ließ?).
War es nicht eher ein Hindernis, eine “Überqualifikation” bei so mancher, in hundertfach ausgeführter Bewerbung?
Und war es “tadellos”, wenn ich mit einem Studienkollegen im 11. Stock verschwand, nur um zu überprüfen, ob er Haare auf der Brust hatte?
Dass ich damals, als bekennender Hypochonder, einen Ausflug ins Medizinische wagte, ist mir heute noch ein Rätsel. Leider kenne ich mich nur allzu gut in Anatomie, Pathologie etc. aus, lernte aber auch viel über Büroarbeit (ach, wie schön) mit netten oder auch manchmal recht nervigen Chefs, unabhängig von dem besagten Wisch an der Wand.
Ich würde abschließend sagen, Leute, traut euch das zu tun, wovon ihr immer schon geträumt habt, unabhängig von der Qualifikation, wenn sie nötig ist, ok, und seid froh, wenn ihr auch den adäquaten Job bekommt, aber das Leben hält auch sonst viel bereit. Man muss nicht immer ein Profax werden….