"Ich heirate nie...!"(mit wix-ki)
- Lady Aislinn

- vor 7 Tagen
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Aktualisiert: vor 2 Tagen
Mein Märchenbuch, Teil 2

Aus dem Tagebuch der Lady Aislinn Nic Saighdeoir
"Man sagt mir nach, ich sei eingebildet und überhaupt etwas kühl und distanziert bei männlichen Besuchern, die ich kaum oder gar nicht kenne. Man erfuhr so einiges bei Staatsbanketten, auch wenn die Zofen nur hinter vorgehaltener Hand tuscheln, und ich so tat, als wäre ich taub. Mein ablehnendes Verhalten den Freiern gegenüber scheint offensichtlich. Es war allerdings noch keiner darunter, der mir das Herz brechen konnte (weh mir, schon allein der Gedanke: brechen!). Wenn ich mich vorzeitig von den Banketten verabschiede, dann, weil mir das viele dümmliche Gerede und oberflächliche Gehabe des Hofes widerwärtig erscheint. Einziger Trost in manch schweren Stunden ist der Briefkontakt zu einem entfernen Vetter gräflicher Abstammung, dem es mit der Verheiratung ähnlich zu gehen scheint, denn schon spricht man ziemlich abschätzend über seine angebliche ungebührliche Hingabe zum männlichen Geschlecht. Ich bin die einzige außerhalb seiner Familie, die es besser weiß. Leider ist mein Vetter einige Tagesreisen entfernt, und nur meinem schnellen Boten ist es zu verdanken, dass die Briefe während ihrer Reise nicht vergammeln und vergilben.
Ich höre sie auch bereits tuscheln: "Vielleicht fühlt sie sich sogar zu den Weibern hingezogen?" Und wenn dem so wäre?
Aber so lastet der Fortbestand derer von Saighdeoir auf meinen Schultern, die zwar nicht gerade schmal, aber dennoch des öfteren eine schwere Bürde zu tragen haben. Denn keiner von meiner Verwandtschaft setzt auch nur einen Fuß in unser Schloss, mein Bruder einst hinterhältig rücklings gemeuchelt, die Eltern längst verstorben, sodass ich das Schwert führen muss. (auch in übertragenem Sinne). Noch trage ich es mit Anstand, doch ich fürchte die Zukunft.
Sie sei ja selber schuld, weil sie keinem Heiratskandidaten freiwillig die Hand gereicht oder die Wange zum Kuss geboten habe. Wo gebe es denn schon den perfekten Ehemann, der halbwegs manierlich anzusehen und mit höfischen Attituden ausgestattet ist? Ein bisschen harmonieren solle er ja schließlich schon, denke ich mir dann. Was kümmern mich all die tölpelhaften Mannsbilder ohne Anstand? Ich bin froh, wenn sie das Weite suchen (und das tun sie).
nun ja, lieber alleine gut gefahren
als zu zweit schlecht geritten...."
















































































