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Der Herbstmensch 1-3

Aktualisiert: 25. Nov. 2024



Melancholisch sitzt am Fenster er die längste Weile so, und die Wehmut, die er fühlt, macht ihn ruhig und seltsam froh.

Sieht die grauen Nebelschwaden ziehen durch das weite Tal, sieht das Sterben der Natur, doch er sieht es ohne Qual.

Alles sich zur Ruhe legt, Stille alles überflutet, und aus dieser Stille steigt neue Kraft ganz unvermutet.

In der Dämm'rung fühlt das Herz wehmutsvoll den süßen Frieden, und im Einklang mit Naturspürt er seine Ruhe siegen.


by Lady Aislinn 1982




Du gehst im Regen spazieren, von ferne atmet der Schnee. Im Wipfel klagen die Krähen, und schweigend ruht der See.

In dunklen Gründen der Tiefe tote Gestalten, fahl und ungewiss. Funkelndes Licht des Sommers, nun verschluckt von der Finsternis.

Auf dem Wege faules Laub. Einst vom Sturm emporgetrieben, nun sterbend im feuchten Staub bleibt es achtlos am Boden liegen.

Ergraut und unbeweglich das Schilf verharrt dichtgedrängt, nur manchmal ein leichtes Zittern, wenn sich ein Windhauch darin fängt.

Trüber Nebel sinkt hernieder, stille Trauer dich umhüllt,

und der nahe, dunkle Wald ist von selt'nem Duft erfüllt.

Schemenhaft begleiten dich kahle Baumgerippe,

und im tiefen, dunklen Moose versinken deine schweren Tritte.

In der Stille, die hier herrscht, findet Ruhe dein Gemüt,

ahnst du, Mensch, die Todesstunde,

und dass Leben schnell verblüht?


by Lady Aislinn 1982




Aus dunklen Wassern steigt der Nebel, und fahles Licht sich darin bricht, dann zwischen kahlen Bäumen mit ihm die letzten Kämpfe ficht. Und langsam sinkt die Sonne tiefer, die lange Schatten wandern lässt. Und ein gelbes Blatt, das schaukelt langsam nieder vom Geäst. Dämmerung senkt sich hernieder; ferner Hügel milchig scheint, und in dunklen Waldestiefen klagend laut ein Käuzchen weint. Seh' ich dort am Baumesstamm nicht den Kobold sitzen? Und zwei große rote Augen durch die kahlen Äste flitzen? Schauriges Gestöh'n im Rücken, kalt es mich auf einmal dünkt, und ein Rascheln auf dem Boden? Ach, wie mir der Mut nun sinkt! Doch wie festgenagelt steh ich da und rühr mich nicht. lausch gebannt den Abendstimmen, starr' in fahles Herbstgesicht.


by Lady Aislinn 1982

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Kontakt: Lady Aislinn

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